Das Zusammenspiel verschiedener Hormone kann einen Anstieg des Blutdrucks zur Folge haben und damit die Entstehung einer pathologischen Hypertonie begünstigen. Mit seinem Wirkprinzip setzt Valsartan an der Hemmung dieser Hormonproduktion an und kann somit den Blutdruck senken und das Herz entlasten.
Valsartan ist ein Wirkstoff, der zur Behandlung des essenziellen Bluthochdrucks, also einer Hypertonie, deren Ursache keine konkreten organischen Ursachen hat, eingesetzt wird. Als so genannter AT1-Antagonist wird der Wirkstoff als Alternative zu ACE-Hemmern eingesetzt, wenn unter deren Einnahme verstärkt Nebenwirkungen, beispielsweise der typische Reizhusten, in Kauf genommen werden müssten.
Wirkungsweise von Valsartan
AT1-Antagonisten haben einen hemmenden Einfluss auf das Hormon Angiotensin II, welches aufgrund seiner gefäßverengenden Wirkung und Stimulation der Ausschüttung des Hormons Aldosteron, verbunden mit einer vermehrten Einlagerung von Wasser und Natrium im Körper, die Entwicklung einer Hypertonie begünstigt. Als AT1-Antagonist reduziert der Wirkstoff Valsartan die Angiotensin II-Ausschüttung. Folglich werden die Blutgefäße erweitert und die Ausscheidung von Wasser und Natrium aus dem Körper gefördert. In dieser Kombination entfaltet Valsartan seine blutdrucksenkende Wirkung.
Anwendungsbereiche von Valsartan
Valsartan wird zur Behandlung einer Hypertonie leichten bis mittelschweren Grades eingesetzt und ist der Wirkstoff der Wahl, wenn eine Behandlung mit ACE-Hemmern nicht den gewünschten Erfolg brachte oder aus sonstigen medizinischen Gründen, beispielsweise aufgrund massiver Nebenwirkungen, nicht angezeigt ist. Darüber hinaus kann Valsartan bei diagnostizierter Herzinsuffizienz sowie bei Zustand nach Myokardinfarkt zur Entlastung des Herzens verabreicht werden.
Einnahmehinweise zu Valsartan
Der Wirkstoff Valsartan steht zur Behandlung der essenziellen Hypertonie in verschiedenen Dosierungen zur Verfügung, sodass die zu verabreichende Wirkstoffmenge an den Schweregrad des Bluthochdrucks angepasst werden kann. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 80 mg des Wirkstoffs, wobei dank der Teilbarkeit der Tabletten auch eine reduzierte Dosierung von 40 mg Valsartan täglich möglich ist. Die Tageshöchstdosis sollte 320 mg nicht übersteigen. Im Behandlungsverlauf kann eine Anpassung der Wirkstoffmenge durch den behandelnden Arzt erfolgen.
Valsartan kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden, wobei die Dosis in der Regel durch eine einmalige Gabe verabreicht wird. Je nach Behandlungskonzept ist es jedoch aus medizinischer Sicht möglich, die Einnahme auf zwei Gaben täglich aufzuteilen.
Vorsicht bei der Einnahme
Auch wenn der Wirkstoff Valsartan im Allgemeinen gut verträglich ist, sollte bei einigen Begleiterkrankungen vor der Verordnung von Valsartan ein strenges Abwägen der Kosten-Nutzen-Relation erfolgen. Besondere Vorsicht bei der Einnahme ist geboten, wenn folgende Erkrankungen vorliegen:
- schwere Funktionsstörungen der Niere mit einer Kreatinin-Clearance von unter 10 ml pro Minute
- bei Dialyse-pflichtigen Patienten
- bei beidseitiger Verengung der Nierenarterie beziehungsweise bei einer einseitigen Nierenarterienstenose, wenn nur eine Niere vorhanden ist
- nach vorheriger Nierentransplantation, wenn eine Verengung der Herzklappen oder eine pathologische Herzmuskelverdickung vorliegt
- bei Beeinträchtigungen der Hormonausscheidung durch die Nebenniere
- bei gleichzeitiger Gabe von Aliskiren
- bei massiven Funktionsstörungen der Leber
- bei Verschlüssen der Gallengänge
- bei Leberzirrhose, die ihre Ursache in Erkrankungen der Gallengänge hat
- in der Schwangerschaft und Stillzeit
Aufgrund der Wasser ausschwemmenden Wirkung von Valsartan ist außerdem mit einem Anstieg des Kaliumspiegels im Blut zu rechnen, so dass diesbezüglich regelmäßige Laborkontrollen induziert sind.
Nebenwirkungen von Valsartan
Je nach Vorerkrankungen, Co-Medikationen und individueller Verträglichkeit können durch die Einnahme von Valsartan Nebenwirkungen auftreten. Typische unerwünschte Auswirkungen des Wirkstoffs sind unterteilt nach Häufigkeit nachstehender Tabelle zu entnehmen:
Häufig, also bei weniger als 1 von 10, aber bei mehr als 1 von 100 Patienten |
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Gelegentlich, also bei weniger als 1 von 100, aber bei mehr als 1 von 1.000 Patienten |
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Selten, also bei weniger als 1 von 1.000, aber bei mehr als 1 von 10.000 Patienten |
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Sehr selten, also bei weniger als 1 von 10.000 Patienten |
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Sollten während der Behandlung mit Valsartan andere, hier nicht aufgeführte Nebenwirkungen auftreten, ist umgehend ein Arzt zu konsultieren.
Medikamente mit dem Wirkstoff Valsartan
Alle Medikamente, die basierend auf dem Wirkstoff Valsartan zur Behandlung einer essenziellen Hypertonie eingesetzt werden, sind sowohl apotheken- als auch rezeptpflichtig und müssen demnach vom behandelnden Arzt verordnet und hinsichtlich der Dosierung abgestimmt werden. Sie wurden unter anderem unter folgenden Handelsnamen auf den Markt gebracht:
- Diovan
- Provas
- Valsartan 1 A Pharma plus
- Valsartan AAA
- Valsartan AbZ
- Valsartan Actavis comp.
- Valsartan AL
- Valsartan Aurobindo
- Valsartan BASICS
- Valsartan beta comp.
- Valsartan biomo
- Valsartan Denk
- Valsartan Dexcel
- Valsartan dura
- Valsartan Henning
- Valsartan Heumann
- Valsartan HEXAL
- Valsartan Hormosan comp.
- Valsartan ratiopharm
- Valsartan STADA
- Valsartan Zentiva comp.
- Valsartan-CT