Die gute Verträglichkeit und Wirksamkeit machen Metoprolol zu einem der am häufigsten eingesetzten Wirkstoffe gegen Bluthochdruck. Zudem hilft der Wirkstoff gegen weitere Beschwerdebilder wie Migräne und Herzrhythmusstörungen.
Der Wirkstoff Metoprolol wird bereits seit 1978 als Medikament gegen Bluthochdruck eingesetzt. Der Betablocker wirkt zudem gegen tachykarde Herzrhythmusstörungen, die koronare Herzkrankheit und ist zur Akut- und Langzeitbehandlung von Herzinfarkten geeignet. Teilweise verschreiben Ärzte das Arzneimittel auch gegen Migräneattacken.
Wirkweise von Metoprolol
Ähnlich wie Bisoprolol setzt Metoprolol an den Beta-1-Rezeptoren des Herzens an, die Adrenalin und Noradrenalin zum Andocken verwenden. Da diese zwei Stoffe zu einer Beschleunigung der Schlagfrequenz des Herzens und zu einem gesteigerten Blutdruck führen, blockiert Metoprolol diese Andockstellen, indem es selbst dort andockt. Dadurch bleibt die Beschleunigung der Herzfrequenz aus. Das Herz wird geschont und der Blutdruck sinkt.
Dosierung, Einnahme und Absetzen des Wirkstoffs
In Abhängigkeit von den individuellen Beschwerden und etwaigen anderen eingenommenen Arzneien wird der behandelnde Arzt die Höhe der notwendigen Dosierung festlegen. Im Regelfall wird bei Bluthochdruck eine Dosierung von ein bis zwei Gaben von 50 mg Metoprolol verschrieben. Bei Bedarf kann sie auf bis zu zweimal 100 mg des Wirkstoffs täglich angehoben werden. Eine Überdosierung oder versehentliche Mehreinnahme sollte unbedingt vermieden werden, da schwerwiegende Komplikationen wie ein starker Blutdruckabfall, eine zu niedrig Herzfrequenz oder ein Herzstillstand auftreten können.
Gewöhnlich wird Metoprolol in Form von Retardtabletten eingenommen, damit der Wirkstoffspiegel stets gleich bleibt, wobei auch normale Tabletten oder Injektionslösungen verfügbar sind.
Eine eigenmächtige Veränderung der Dosis oder sogar ein plötzliches Absetzen des Wirkstoffs ist ebenfalls nicht anzuraten. Es ist damit zu rechnen, dass der Blutdruck sehr schnell wieder ansteigt, der Herzmuskel zu schlecht durchblutet wird oder sogar ein Herzinfarkt eintritt. Ein langsames Ausschleichen des Wirkstoffs ist daher unbedingt notwendig.
Nebenwirkungen von Metoprolol: Nicht ganz ohne
Die Liste der möglichen Nebenwirkungen von Metoprolol ist lang. Besonders am Anfang sind Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Verwirrtheit, verstärktes Schwitzen, Halluzinationen, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen ganz normal. Von Zeit zu Zeit kommen Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, Hautprobleme und Muskelkrämpfe vor. Eher selten sind schwerwiegende Nebenwirkungen wie ein starker Blutdruckabfall, Herzklopfen, ein zu starkes Absinken der Herzfrequenz oder eine verstärkte Herzmuskelschwäche.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Metoprolol wird über die Leber ähnlich verstoffwechselt wie viele andere Medikamente, weshalb sich diese gegenseitig beeinflussen, also ihre Wirkung verstärken oder abschwächen, können. Hierzu gehören folgende Medikamentengruppen:
- Antidepressiva gegen Depressionen
- Antipsychotika gegen psychische Erkrankungen
- Antiarrhythmika gegen Herzrhythmusstörungen
- antivirale Medikamente gegen Virusinfektionen
- Antihistaminika gegen Allergien
- Malaria-Medikamente
- Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen
- Mittel gegen Magengeschwüre
Gegenanzeigen: Kein Einsatz von Metoprolol
Es gibt einige Fälle, in denen Metoprolol nicht angewendet werden darf. Dies ist in folgenden Situationen zu beachten:
- Überempfindlichkeit gegen Metoprolol
- nicht ausreichend behandelte Herzmuskelschwäche
- kardiogener Schock
- verlangsamter Herzschlag
- Störungen der Erregungsleitung
- Lungenerkrankungen (z. B. Asthma bronchiale)
- niedriger Blutdruck
- unbehandelte Nebennierenmarkserkrankung
- Übersäuerung, gestörter Säure-Basen-Haushalt
- Durchblutungsstörungen
Soll Metoprolol bei Diabetikern eingesetzt werden, sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen wichtig, da der Wirkstoff das Risiko einer Unterzuckerung begünstigt. Auch bei Patienten mit einer Störung der Leber- oder Nierenfunktion ist auf eine vorsichtige Dosierung zu achten, da diese den Abbau des Wirkstoffs verlangsamen kann. Sofern es zwingend notwendig ist, kann Metoprolol in Schwangerschaft und Stillzeit eingesetzt werden. Beim Ungeborenen ist das Wachstum regelmäßig zu kontrollieren, da der Wirkstoff die Versorgung über die Plazenta verschlechtern kann. Beim gestillten Kind ist auf Nebenwirkungen zu achten, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht.
Medikamente mit Metoprolol
Auf der Basis von Metoprolol gibt es eine Vielzahl von Medikamenten am Markt:
- Beloc-Zok Herz
- Jeprolol
- Jutabloc
- Lopresor
- Lopresor mite
- Meprolol
- Metoprogamma
- Metoprolol AbZ
- Metoprolol AL
- Metoprolol STADA
- Metoprolol Verla
- Metoprolol ZOT
- Meto-Hennig
- Meto-ISIS
- Meto-Tablinen
- Metobeta
- metodura
- MetoHEXAL
- metoprolol-corax
- metoprolol-CT
- Metoprolol-ratiopharm
- Metoprolol-Wolff