Volkskrankheit Bluthochdruck – der schleichende Tod betrifft immer mehr Menschen. Haben Sie sich in letzter Zeit testen lassen? Sehr viele Deutsche wissen gar nicht, dass ihr Blutdruck zu hoch ist.
Rund jeder vierte Deutsche, etwas weniger Frauen als Männer, leiden unter Bluthochdruck (Hypertonie). Damit ist der Bluthochdruck längst zur am stärksten verbreiteten Volkskrankheit in Deutschland geworden. Besonders stark betroffen sind ältere Menschen. Beinahe jeder Dritte zwischen 45 und 64 Jahren leidet unter hohem Blutdruck, über 65 Jahren ist es sogar jeder Zweite. Die Dunkelziffer dürfte noch einmal deutlich höher liegen, denn viele Menschen sind sich dessen nicht bewusst, dass ihr Blutdruck nicht stimmt.
Wie der Blutdruck im Körper entsteht
Der Blutdruck an sich ist keine Krankheit sondern ein wichtiger Mechanismus im menschlichen Körper, der dafür sorgt, dass das Blut vom Herzen aus in alle zu versorgenden Körperteile gepumpt wird. Das Herz spannt sich in einem steten Rhythmus an und entspannt sich wieder, um das Blut in die Arterien zu pumpen. Auch in den Blutgefäßen und in den Arterien ist die durch diesen Pumpvorgang entstehende Druckwelle zu spüren. Den Druck in den Arterien, der ebenfalls stetig steigt und fällt, bezeichnet man als Blutdruck.
Schwankungen des Blutdrucks sind normal
Misst man bei einem gesunden Menschen regelmäßig über den Tag verteilt mehrfach den Blutdruck, lässt sich eine relativ große Schwankungsbreite feststellen. Je nach Aktivität pumpt das Herz schneller oder langsamer und der Druck steigt oder fällt. So können beispielsweise folgende Faktoren Schwankungen des Blutdrucks bedingen:
- Körperhaltung (z. B. Liegen, Stehen oder Sitzen)
- Atmung
- körperliche Belastung (z. B. Sport, körperliche Arbeit)
- seelische Belastung (z. B. Stress, Streitigkeiten, Trauer, Angst)
- Schlaf
- Schmerzen
- Anstrengung (auch geistig)
Es handelt sich dabei aber stets nur um kurzfristige Schwankungen, die sich binnen kürzester Zeit nach Beseitigung der Ursache wieder normalisieren. Beim gesunden Menschen pendelt sich der Blutdruck stets wieder auf dasselbe Mittelmaß ein. Besorgniserregend ist es hingegen, wenn der Blutdruck dauerhaft hoch bleibt, auch wenn es keine akute Ursache hierfür gibt. Die Ärzte sprechen von Bluthochdruck, wenn der Blutdruck dauerhaft bei Werten von über 140/90 mmHg liegt.
Arten von Hypertonie
Es lassen sich drei Arten des Bluthochdrucks unterscheiden:
- primäre Hypertonie: Eine primäre Hypertonie tritt auf, ohne dass eine spezielle Grunderkrankung dafür verantwortlich wäre. Rund neun von zehn Patienten sind dieser Gruppierung zuzuschreiben, bei der überwiegend die Kombination aus zahlreichen Einzelfaktoren zu der Erkrankung führt.
- sekundäre Hypertonie: Von einer sekundären Hypertonie spricht man, wenn sie von einer anderen Erkrankung verursacht wird, beispielsweise durch ein Nierenleiden oder eine Stoffwechselerkrankung.
- hypertensive Krise: Eine hypertensive Krise liegt vor, wenn der Blutdruck auf über 230/120 mmHg ansteigt. Häufigste Ursache hierfür ist, dass Bluthochdruckpatienten ihre Medikamente nicht korrekt oder gar nicht einnehmen.