Es gibt verschiedene Wege der Blutdruckmessung. In jedem Fall kommt es aber auf die richtige Interpretation des systolischen und des diastolischen Werts an, um den Gesundheitszustand zu beurteilen.
Um beurteilen zu können, wie hoch Ihr Bluthochdruck ist, muss zunächst der Blutdruck gemessen werden. Diese Messung kann im Prinzip jeder durchführen, der über ein Blutdruckmessgerät verfügt. Möglich ist es beispielsweise bei Ärzten und in Apotheken, es gibt aber auch Geräte für den Heimgebrauch.
Die Blutdruckmessung: Oszillometrisch oder auskultatorisch?
Unterschieden werden die folgenden Methoden:
- Auskultatorische Blutdruckmessgeräte: Diese Modelle sind besonders genau und werden überwiegend in Arztpraxen eingesetzt. Die angelegte Manschette wird manuell aufgepumpt, bis die Arterie verschließt. Nach Ablassen des Drucks beginnt das Blut wieder zu fließen und die sogenannten Korotkoff-Töne sind zu hören, die den systolischen und diastolischen Blutdruck wiedergeben. Teilweise sind die Messgeräte mit einem Stethoskop gekoppelt.
- Oszillometrische Blutdruckmessgeräte: Hierbei handelt es sich um elektronische Geräte. Die angeschlossene Manschette wird angelegt, automatisch aufgepumpt und schließlich der Druck abgelassen. Die Berechnung des Blutdrucks erfolgt algorithmisch und wird auf dem Display angezeigt. Diese Geräte eignen sich besonders gut für den Heimgebrauch, sind aber etwas ungenauer als auskultatorische Geräte.
Zusätzlich gibt es Blutdruckmessgeräte, die den Blutdruck am Finger messen können. Diese sind allerdings nur bedingt empfehlenswert, da eine schlechte Durchblutung die Genauigkeit des Messergebnisses negativ beeinflussen kann.
So messen Sie richtig
Damit die Blutdruckmessung korrekte Werte ergibt, ist es wichtig, dass Sie die folgenden Ratschläge beherzigen:
- Wählen Sie eine Manschette, die an Ihren Armumfang angepasst ist. Ist sie nämlich zu klein, wird ein zu hoher Blutdruck ausgewiesen.
- Messen Sie beim ersten Mal den Blutdruck an beiden Armen, da es hier nicht selten enorme Unterschiede gibt. Verwenden Sie die nächsten Male den Arm mit dem höheren Ergebnis.
- Die Manschette muss auf der Höhe des Herzens liegen. Bei der Messung am Oberarm ist dies gewöhnlich automatisch gegeben, nicht so jedoch bei Geräten, bei denen eine Unterarmmessung möglich ist.
- Lassen Sie nach Beginn der Messung die Luft langsam und gleichmäßig ab.
- Ehe Sie die Messung durchführen, sollten Sie 5 Minuten einfach sitzen bleiben und zur Ruhe kommen. Durch Stress, Angst oder Aufregung können fälschlicherweise zu hohe Werte gemessen werden.
Besteht das Risiko, dass falsch gemessen wurde, kann der Arzt auch eine Langzeit- bzw. 24-Stunden-Blutdruckmessung anordnen, um so ein homogenes Bild über die tatsächlichen Schwankungen Ihres Blutdrucks zu erhalten.
Das Messergebnis verstehen und richtig deuten
Als Ergebnis einer Blutdruckmessung erhalten Sie stets zwei Werte. Der höhere Wert wird „systolisch“ genannt. Er bezeichnet den höchsten Druck, der in der Arterie vorherrscht, wenn die Manschette komplett aufgepumpt ist. Die niedrigere Zahl entspricht dem „diastolischen“ Wert, dem niedrigsten Blutdruck, der vorliegt, wenn alle Luft aus der Manschette entwichen ist. Angegeben wird der Blutdruck in der Einheit mmHg (Millimeter Quecksilbersäule). Der für den Gesunden optimale Blutdruck „120/80 mmHg“ wird als „120 zu 80“ angegeben und bedeutet, dass der systolische Wert 120 und der diastolische Wert 80 mmHg beträgt.
Die beim Erwachsenen gemessenen Ergebnisse können Sie anhand der folgenden Tabelle deuten:
Einteilung des Blutdrucks | Systolischer Wert | Diastolischer Wert |
Optimal | < 120 mmHg | < 80 mmHg |
Normal | 120 – 129 mmHg | 80 – 84 mmHg |
Hoch-Normal / Übergangsstadium | 130 – 139 mmHg | 85 – 89 mmHg |
Hypertonie Grad I (leichter Bluthochdruck) | 140 – 159 mmHg | 90 – 99 mmHg |
Hypertonie Grad II (mittelschwerer Bluthochdruck) | 160 – 179 mmHg | 100 – 109 mmHg |
Hypertonie Grad III (schwerer Bluthochdruck) | > 180 mmHg | > 110 mmHg |
isolierte systolische Hypertonie | > 140 mmHg | < 90 mmHg |