Carvedilol ist ein Betablocker, der zugleich als Alphablocker fungiert. Dies bewirkt eine umfassende Senkung des Blutdrucks bei Hochdruckpatienten.
Carvedilol ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Betablocker, der wirkungsvoll gegen Bluthochdruck vorgeht. Der Arzneimittelwirkstoff wurde vor rund 20 Jahren zugelassen und wird als Betablocker der dritten Generation neben dem Bluthochdruck auch gegen Herzenge und Herzleistungsschwäche eingesetzt.
Wirkung von Carvedilol: Kein Stress mehr für das Herz
Gerät der Mensch unter Stress, so werden im Körper Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet. Diese Hormone sind dafür zuständig, die Organe des Körpers auf eine höhere Leistungsfähigkeit auszurichten. Sie sorgen dafür, dass das Herz stärker pumpt, die Gefäße verengt und die Atemwegsverzweigungen der Lunge geweitet werden. In der Folge steigt der Blutdruck. Bei krankhaftem Bluthochdruck bleibt dieser Zustand jedoch dauerhaft bestehen.
Carvedilol setzt an den beta-Rezeptoren des Herzes an, die normalerweise von den Stresshormonen besetzt würden. Dadurch schlägt das Herz langsamer, der Blutdruck sinkt. Zugleich wirkt Carvedilol aber auch als Alphablocker. Der Wirkstoff vermag, auch an den Rezeptoren in den Gefäßwänden anzudocken, sodass die Gefäßverengung durch das Adrenalin nicht stattfinden kann. Auch dies wirkt positiv auf den Bluthochdruck ein.
Einnahme und Dosierung von Carvedilol
Carvedilol wird in zwei Gaben täglich (morgens und abends) in Tablettenform eingenommen. Die Tageshöchstdosis beträgt je nach Körpergewicht und Erkrankung zwischen 50 und 100 mg des Wirkstoffs. Für die Therapie einer Herzmuskelschwäche reicht oftmals eine geringe Dosierung von unter 25 mg pro Tag.
Allerdings muss der Wirkstoff eingeschlichen werden. Der Arzt wird also zunächst eine minimale Dosis eines Carvedilol-Medikaments verschreiben und die Dosierung dann nach und nach anpassen. Ebenso darf die Therapie nicht abrupt beendet werden, sondern die Dosis muss schrittweise reduziert werden, da sonst schwere Nebenwirkungen möglich sind.
Nebenwirkungen von Carvedilol: Abhängig von der Erkrankung
Welche Nebenwirkungen Carvedilol in der Praxis entfaltet, hängt zu einem großen Teil davon ab, welche Grunderkrankung vorliegt. Bei der Herzmuskelschwäche gehören Schwindel, Kopfschmerzen, Erschöpfung und Schwäche zu den häufigsten Nebenwirkungen. Auch Sehstörungen, ein zu niedriger Blutdruck, Ödeme, ein Blutdruckabfall bei Veränderung der Körperlage oder Durchfall, Übelkeit und Erbrechen können auftreten.
Wird Carvedilol hingegen gegen Bluthochdruck und/oder Angina pectoris eingesetzt, treten häufig diese Nebenwirkungen ein:
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Augenreizungen, verminderter Tränenfluss
- zu langsamer Puls
- Asthma
- Atemnot
- Übelkeit
- Bauchschmerzen
- Übelkeit
- Blutdruckabfall bei Veränderung der Körperlage
- Gliederschmerzen
Zusätzlich gibt es bei beiden Varianten eine ganze Reihe an Nebenwirkungen, die nur gelegentlich oder selten auftreten.
Gegenanzeigen und Wechselwirkungen von Carvedilol
Die Anwendung von Carvedilol ist bei diesen Erkrankungen nicht zulässig:
- sehr starke Herzmuskelschwäche
- verlangsamter Herzschlag
- Prinzmetal-Angina
- unbehandelter Tumor in der Nebennierenrinde
- Stoffwechselübersäuerung
- Funktionsstörungen der Leber
- Asthma
- Hypotonie
- Herz-Kreislauf-Schock
- chronisch obstruktive Lungenerkrankungen
- schwere Erkrankungen der Herzreizleitungssystems
- Einnahme von MAO-Hemmern
- Lungenembolie
- Anwendung von Kalziumkanalblocker über die Venen
Hinzu kommt eine ganze Reihe an Erkrankungen, bei denen der Einsatz nur unter strenger ärztlicher Kontrolle zulässig ist, beispielsweise bei Desensibilisierungspatienten, bei schweren Durchblutungsstörungen oder akuten, entzündlichen Herzerkrankungen.
Der Arzt muss aufgrund vielfältiger Wechselwirkungen unbedingt prüfen, welche Arzneimittel der Patient zusätzlich einnimmt, ehe er Carvedilol beschreibt. Problematisch können beispielsweise blutgefäßerweiternde Mittel, Narkotika, Neuroleptika oder Psychopharmaka werden.
Medikamente mit Carvedilol: Eine Marktübersicht
Carvedilol ist ausschließlich auf Verordnung des Arztes und in Apotheken erhältlich. Unter anderem die folgenden Medikamente enthalten Carvedilol:
- Carvedilol
- Dilatrend
- Dimetil
- Querto